Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung der CDU Nordrhein-Westfalen
Partner der Vertriebenen, Aussiedler und deutscher Minderheiten

Bergner: „Festhalten an der gesamtdeutschen Staatsangehörigkeit war entscheidend für den Fall der Berliner Mauer“

Heiko Hendriks bleibt Landesvorsitzender der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung (OMV) der CDU Nordrhein-Westfalen. Die 23. Landesdelegiertentagung bestätigte den ehemaligen Mülheimer Landtagsabgeordneten mit gut 97% Zustimmung bereits zum dritten Mal im Amt. Damit sorgten die Delegierten aus ganz NRW für Kontinuität im Amt.
OMV-Bundesvorsitzender Egon Primas richtete ein Grußwort an die GästeOMV-Bundesvorsitzender Egon Primas richtete ein Grußwort an die Gäste
Zu seinen Stellvertretern wurden Rüdiger Goldmann (Düsseldorf), Maria-Theresia van Schewick (Bonn), Rüdiger Scholz MdL (Leverkusen) und Heinrich Zertik (Lippe) wiedergewählt. Neu in der Stellvertreterriege ist Stephan Wehmeier (Unna). Er folgt auf Stephan Krüger (Köln), der nicht mehr kandidierte. In den Funktionsämtern wurden Sebastian Wladarz als Schriftführer und Alfred Kottisch als Schatzmeister bestätigt. Werner Jostmeier (Coesfeld), Katharina Lackmann (Düsseldorf), Stephan Rauhut (Bonn) und Prof. Jürgen Vollradt (Unna) komplettieren als Beisitzer der geschäftsführenden Vorstand.

In seiner Rede zog Heiko Hendriks Bilanz. „Durch unsere beständige Arbeit erreichen wir Schritt für Schritt unsere Ziele“, sagte er selbstbewusst. Die Anwesenheit des Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Landtag Nordrhein-Westfalen und des OMV-Bundesvorsitzenden wertete er als „besondere Wertschätzung für unsere Arbeit und ein Zeichen des besonderen Miteinanders innerhalb der Unionsfamilie“. Er ging auch auf die viel beachtete und gelobte Rede des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet beim Tag der Heimat in Berlin ein. Die Tatsache, dass man den „Patenonkel“ der Oberschlesier und Siebenbürger als Festredner einlädt sei auch ein Zeichen dafür, „dass man sehr wohl beobachtet, dass die amtierende Landesregierung eine ganz andere und viel engere Form der Zusammenarbeit mit den Heimatvertriebenen und Aussiedlern pflegt. Das kommt gut an“. Es habe sich sehr schnell herumgesprochen, dass es in Nordrhein-Westfalen nun einen eigenständigen Landesbeauftragten gebe, der sich um die Belange der Vertriebenen und Aussiedler kümmert. Hendriks ging auch auf die Fortschritte bei der Behandlung der Themen Flucht und Vertreibung im Schulunterricht, sowie bei der Beseitigung der rentenrechtlichen Nachteile bei Spätaussiedlern ein. „Es ist gut, dass das Land Nordrhein-Westfalen der Bundesratsinitiative für eine Überprüfung zugestimmt hat! Dies war unter der Vorgängerlandesregierung noch anders. Nordrhein-Westfalen ist nun auf der Seite der Spätaussiedler“.

Diese Erfolge kämen freilich nicht von allein, so Hendriks, sondern „weil wir unsere Hausaufgaben machen“. Man habe sich inhaltlich breit aufgestellt und bearbeite auch die Inhalte kontinuierlich. Zudem gelinge es, die Themen auch intensiver zu kommunizieren. „Hier erweist sich der OMV-Report als absoluter Pluspunkt. Wir erreichen nicht nur unsere Mitglieder, sondern auch viele Entscheider. Wir sind präsent und werden viel mehr wahrgenommen als früher“. Die Mutterpartei wisse, dass sie mit der OMV rechnen müsse, aber auch, dass man sich auf die OMV verlassen könne. „Ich bin daher zuversichtlich, dass wir unsere Ziele umsetzen können, und zwar gemeinsam“.

In einer Diskussionsrunde kam die OMV ins Gespräch mit Dr. Christoph Bergner und Dr. Rudolf Urban. Bergner war Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt und Aussiedlerbeauftragter der Bundesregierung. Rudolf Urban gehört der deutschen Minderheit in Polen an und ist Chefredakteur der Zeitung der Deutschen in Polen „Wochenblatt“. Gemeinsam mit Sebastian Wladarz sprachen sie über das Thema „30 Jahre Friedliche Revolution“. „Für uns war es spannend, dieses Thema von zwei unterschiedlichen Perspektiven aus zu betrachten“, sagte der OMV-Landesgeschäftsführer. Christoph Bergner betonte, „dass das Festhalten an der gesamtdeutschen Staatsangehörigkeit selbstverständlich entscheidend war für den Fall der Berliner Mauer. Es war und bleibt ein Akt des nationalen Zusammenhalts und der Solidarität“, so der Hallenser. Dr. Urban führte aus, dass für die Deutschen in Polen bereits mit der ersten deutschen Messe auf dem St. Annaberg am 4. Juni 1989 eine Aufbruchsstimmung entstanden sei, die dann auch dazu führte, dass sich die deutsche Minderheit wieder organisierte. Der deutsch Pass sei für viele eine Art Sicherheit gewesen, „weil man der neuen demokratischen Entwicklung noch nicht ganz traute“. Im Hinblick auf die Zukunft betonte Dr. Bergner: „Wir müssen uns an Vielfalt gewöhnen. Aber die CDU muss für sich ein klares konservatives Profil auf Basis des christlichen Menschenbildes entwickeln“. Dann könne man destruktiven Kräften von rechts- und Linksaußen auch ganz gut Paroli bieten.