Die Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung (OMV) der CDU Nordrhein-Westfalen hat die Entscheidung der rot-grünen Landesregierung, die Errichtung einer Erinnerungsstätte auf einem Teil des Geländes der am 30. Juni 2009 geschlossenen ehemaligen Landesstelle für Vertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler in Unna-Massen nicht weiter zu verfolgen, scharf kritisiert. In einer Pressemitteilung schreibt OMV-Vorsitzender Heiko Hendriks MdL: „Es ist für uns relativ unverständlich, warum die rot-grüne Landtagsmehrheit den bereits in 2010 gefassten Landtagsbeschluss wieder kippt. Das ist für die vielen Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler, für die Unna-Massen mit großen Emotionen verbunden ist, ein herber Rückschlag und eine bittere Enttäuschung“.
Der Beschluss der rot-grünen Landtagsmehrheit sei umso unverständlicher, wenn man die Aussagen von Landtagspräsidentin, Carina Gödecke MdL (SPD), beim Parlamentarischen Abend der Vertriebenenverbände im November 2012 liest. Dort habe die zweite Frau im Lande Wilhelm von Humboldt mit der Aussage „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft“ zitiert und dann bekräftigt: „Diese Aussage ist Bestandteil der Arbeit des Bundes der Vertriebenen, der für mich eine wichtige Säule unserer Erinnerungskultur ist.“ Hendriks dazu: „Wenn man diese Aussagen ernst nimmt, kommt man zum Ergebnis, dass bei Rot-Grün Worte und Taten diametral auseinander fallen“. Fraglich sei zudem, ob die Verweigerungshaltung der Landesregierung nicht ihrem eigenen Konzept für Erinnerungskultur widerspreche.
Die OMV der CDU-NRW halte es nach wie vor für wegweisend und klug, dass Teile der ehemaligen Landesstelle Unna-Massen in eine Stätte der Erinnerung an die Vertreibung der Deutschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und aus den ost- und südosteuropäischen Staaten nach dem 2. Weltkrieg umgewandelt wird. Darüber hinaus solle auch an das Schicksal von Spätaussiedlern, Deutschen aus Russland, Flüchtlingen aus der einstigen DDR und anderen Gruppen, die später eine erste Zuflucht in der Landesstelle Unna-Massen fanden, erinnert werden. „Insbesondere die Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, die im ersten Jahrzehnt nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland gekommen sind, haben einen erheblichen Beitrag für den Wiederaufbau der noch jungen Demokratie in Deutschland geleistet“, betont der OMV-Vorsitzende.
Es sei daher richtig und wichtig, dass die CDU-Landtagsfraktion an dem Beschluss festhält und die Landesregierung zur Umsetzung auffordert. „Dies würde auch dem Konzept einer lebendigen Erinnerungskultur der Landesregierung entsprechen.“