Ringen um Lehrstuhl in NRW geht weiter

Der Landesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung (OMV) der CDU Nordrhein-Westfalen, Michael Weigand, ist in Oldenburg mit dem Direktor des dortigen Bundesinstitutes für die Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Prof. Dr. Matthias Weber, zusammengetroffen. Zentrales Thema des Gedankenaustausches war erneut die Wiederbelebung der geschlossenen Lehrstühle zur Vertreibungs- und Vertriebenengeschichte in Nordrhein-Westfalen. In den vergangenen Jahren waren die beiden letzten Lehrstühle im bevölkerungsreichsten Bundesland in Dortmund (2005) und Düsseldorf (2008) nicht neu besetzt worden.
 

Der 34jährige Historiker Weigand und Weber waren bereits mehrfach bezüglich dieser Thematik in Kontakt. Dieses Mal fand das Gespräch erstmals im Bundesinstitut in Oldenburg statt. Konkreter Anlass dieses Treffens war die Besetzung zweier ausgeschriebener Juniorprofessuren in diesem Sommer. Aus insgesamt zwölf Bewerbern wurden mit Hochschulen in Tübingen und Berlin allerdings zwei nicht nordrhein-westfälische Standorte ausgewählt. Weigand zeigte sich aufgrund dieser Entwicklung enttäuscht: „Wir hatten uns aus nordrhein-westfälischer Sicht zumindest die Wiedereinrichtung eines Standortes wenigstens als Juniorprofessur erhofft. Leider gab es nur eine Bewerbung aus NRW, und die schien qualitativ nicht an die beiden siegreichen Universitäten heranreichen zu können.“ Es bleibe dabei, dass im bevölkerungsreichsten Bundesland mit einem Bevölkerungsanteil mit Vertriebenenwurzeln von ungefähr 30 Prozent mindestens zwei Lehrstühle zur Grundausstattung von Forschung und Wissenschaft gehörten.
 
Dennoch zog der OMV-Landesvorsitzende aus dem Gespräch ein gutes Fazit: „Professor Weber kennt und erkennt die Problematik der fehlenden Lehrstühle in NRW. Er versucht wirklich alles, was in seinen Möglichkeiten liegt, um diesen Mangel durch kreative Ideen auszugleichen. Allerdings müssen dazu die hiesigen Universitäten auch ihrerseits einen Beitrag leisten und nicht nur die Hände in den Schoß legen und abwarten.“ Man könne von Politik und Verwaltung nicht erwarten, dass diese die Mittel zur Verfügung stellen und alles Weitere arrangieren. Die Universitäten hätten spätestens seit dem Hochschulfreiheitsgesetz eine eigene Verantwortung wahrzunehmen, der sie in diesem Punkt in NRW nicht nachkämen. Weigand versprach, mit seinen Mitstreitern aus OMV und Bund der Vertriebenen weiter an einer Lösung dieses wichtigen Problems zu arbeiten.

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